Shalom
Geschichte
Die Anfänge des Landjudentums in der Region Grabfeld
Im Mittelalter haben sich Juden fast ausschließlich in den Städten angesiedelt. Seither sind sie immer wieder vertrieben worden oder sind Pogromen zum Opfer gefallen. Im 16. Jahrhundert wurden sie dauerhaft aus den größeren Territorien unserer Region, dem Kurfürstentum (Herzogtum) Sachsen mit Eisenach, Coburg und Römhild, der Grafschaft Henneberg, dem Hochstift Würzburg vertrieben. Eine Ausnahme bildete die Landgrafschaft Hessen (Schmalkalden).
Ziele des Projekts
Die Ausgangslage
Wie bereits einleitend erwähnt, stellt das komplett erhaltene Jüdische Ensemble in Berkach eine Ausnahmeerscheinung dar – ein Umstand, welcher einen besonders verantwortungsvollen und bewussten Umgang und Zugang erfordert. Hat die Synagoge 1991 auch restauriert eine neue Einweihung erlebt, erfüllten sich bisher doch noch nicht die damaligen Erwartungen, dieses kulturgeschichtliche Kleinod regelmäßig einer interessierten Öffentlichkeit nahe zu bringen und mit neuem Leben zu erfüllen, stellt sich noch immer die Herausforderung nach einer adäquaten, langfristig tragfähigen Nutzung. Wie verbindet sich das Erbe dieses Ortes mit aktuellen Fragen unserer Zeit?
Das Ensemble
Die Einzigartigkeit eines authentisch erhaltenen Zeitzeugnisses des Landjudentums
Synagoge und Jüdische Schule, Mikwe und Friedhof – an keinem anderen Ort Mitteldeutschlands hat sich ein vergleichbares, kultur- und zeitgeschichtlich wertvolles Zeugnis des Landjudentums erhalten. Wie eng verwoben die jüdisch-christliche Nachbarschaft im Ort war, ist noch heute gut zu erkennen: Synagoge und Schule wurden im dafür veräußerten Obstgarten eines Bauerngehöftes errichtet, dessen Eigentümer den Jüdinnen und Juden seines Dorfes zudem ein Wegerecht über sein Anwesen gewährte.